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Akustische Interventionen im M·f·A

son et lumière

Samstag 4. Februar 2017 - 19 Uhr
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke | Kunstareal München
Katharina-von-Bora-Str. 10 | 80333 München | Eintritt frei

Helmholtz-Projekt
Leitung: Dieter Trüstedt

https://echtzeithalle.de/audio/2017-02-04-son-et-lumiere.mp3

Audio-Mitschnitt: vollständig - 49'00"
https://youtu.be/203724058
Video-Mitschnitt (Zusammenfassung)

Der Klang der Musik

in diesem Prozess ist dem weißen Rauschen entnommen - gefiltert in neun Tonhöhen. Die Bandbreiten der Filter wirken wie Unschärfen, die den Klang in „ferne“ Dimensionen versetzen. Wir spielen nicht nur mit dem direkten Hall vor Ort, sondern auch konzeptionell mit dem Nachhall aus der Geschichte - ein Zusammenspiel von Zeit und Ort.

Das Weiße
ist sowohl beim Licht als auch beim Klang die Summe aller Frequenzen. Newton und Goethe diskutierten die Zusammensetzung des Weißen erbittert. In der vorliegenden akustischen Intervention arbeiten wir mit dem Phänomen des Weißen, der Dichte der Frequenzen, der Übergänge zwischen Weiß, Grau, farbigem Grau bis zur reinen Farbe. Das Zusammenspiel von Farbklängen in der bildenden Kunst und in der Musik wird deutlich. Die Bandbreiten können so weit vergrößert werden, dass die Töne ineinander fließen – bis zum farbigen und zum weißen Rauschen als Gesamtklang.

Die Architektur
des M·f·A wird durch drei Zentrierungen hervorgehoben: Die hell ausgeleuchtete seitliche Doppeltreppe, die Ausleuchtung des „Spielplatzes“ links oben und die „Farblicht-Installation“ im seitlichen Vordergrund. Die aktuelle Ausstellung und die Ausstellung im ersten Rang werden in diesem Projekt einbezogen.

son et lumière
gab es in den 1960ern in Athen, sicht- und hörbar von den benachbarten Hügeln der Akropolis, mit der untergehenden Sonne hinter dem Tempel auf Kap Sounion im Gedächtnis, der Agora (auf der Sokrates seine Überlegungen mit den Athenern diskutierte) im Norden und der Alt-Stadt in der Dämmerung.

Das Publikum kann an diesem Abend vom ersten Rang aus die Ausstellung überblicken - vielleicht mit einer Erinnerung an das heutige Athen und einer Vorstellung des alten Athens.

Das Helmholtz-Projekt
bezieht sich auf Hermann von Helmholtz und sein Werk „Tonempfindungen“ (1862). Helmholtz beschreibt die abendländische Tonskala als Folge von einfachen Frequenz-Proportionen. Die große Terz ist zum Beispiel 5/4 und die kleine Terz 6/5. Helmholtz ging davon aus, dass sich die abendländische Musik weiterentwickeln kann und weiter entwickeln muss, wenn sie nicht verloren gehen will.

Helmholtz wollte nicht nur wissen warum Musik funktioniert, sondern wie sie in der Geschichte und in den verschiedenen Kulturen grundiert ist, war und vielleicht sein wird.

Der Computer
ist in der experimentellen Musik (in unserem Projekt) unersetzbar. Wir arbeiten mit allen mathematischen Skalen, z.B. auch mit einer Eulerzahl als Basis. Solche Tonfolgen - hier 220 · en/12 - sind vom Musiker akustischer Instrumente nicht spielbar. Die Eulerskala entspricht im klassischen Musikverständnis ungefähr einer Dreiviertelton-Skala.

Eine Wanderin durch die Stadt

gibt kleine Korrekturen an die Spieler des Klanges, Anweisungen über Headset. Die Achtkanal-Musik-Anlage im M·f·A bespielt den gesamten Raum. Der tatsächliche Klangeindruck kann nur durch das Wandern im Raum erfahren werden.

Die Spieler
in „son et lumière“ sind: Veronica Hoffmann, Martin Siegler, Peter Dietz, Dieter Trüstedt, Sebastian Loh und Diether Sommer. Alle verwenden den Laptop als Musikinstrument. Jeder Spieler entwirft eine eigene Komposition, die von den anderen Spielern begleitet und gemeinsam realisiert wird.

Die Farblicht-Installation
wird bespielt von Brigitte Spielmann-Sommer und Diether Sommer.

Die Gesamtdauer liegt bei 60 min. Wir werden die Arbeit im Anschluss mit dem Publikum besprechen.

Bild: Schwebender Sinus im Rauschfeld einer Klangkugel / Pure-Data-Grafik / Dieter Trüstedt / 2015.

In Zusammenarbeit mit dem Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke München

 
Letzte Änderung: 01.09.2019
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