23. Montagsgespräch der Echtzeithalle im Einstein

BACH und BILD – Fragen an den Cellisten und den Medienkünstler

Hans Zentgraf, Wolfgang Foag und Dieter Trüstedt

Am Freitag, 16. Juni 2000, spielt Hans Zentgraf die Cello-Suiten Nr. 5 und 3 von Johann Sebastian Bach in der Echtzeithalle und Wolfgang Foag verbindet im Computer vorstrukturierte Grafiken auf mathematischem Weg mit der gespielten Musik zu einem abstrakten Echtzeit-Film. Dieter Trüstedt stellt den beiden Künstlern in diesem 23. Montagsgespräch Fragen:

• Liegen die Gründe, die zu diesem künstlerischen Konzept geführt haben, in den heutigen technischen Möglichkeiten, liegen sie in der Zahl 1750 oder war es der sequenzielle Charakter der Musik Bachs?
• Sehe ich nicht bereits beim Hören in meiner Vorstellung genug Bilder?
• Hat der Spieler Zentgraf beim Musizieren irgendwelche optischen Eindrücke?
• Nach welchen künstlerischen Prinzipien wurden die Bilder im Rechner vorstrukturiert?
• Bleibt die Komposition Bachs die oberste Instanz auch für das optische Medium – nicht für die zeitlichen Strukturen, sondern auch für die Formen und Farben?
• Ist eine Zustimmung Bachs – wenn diese möglich wäre – zu diesem künstlerischen Konzept zu erwarten?
• Besteht eine Rückwirkung des projizierten Echtzeit-Films auf das Spiel des Cellisten?
• Ist eine Konkurrenz zwischen den optischen Eindrücken des leibhaftigen Cellisten und des Echtzeit-Films thematisiert bzw. choreographiert?
• Bei welchen Parametern dieses künstlerischen Experimentes werden die stärksten Variationen der Gestaltung erwartet?
• Wird auch an einem Konzept gearbeitet, das sowohl für das Bild, als auch für die Musik die gleichen improvisativen Freiheiten während der Aufführung zuläßt?

Montag, 5. Juni 2000

19:30 Uhr Interview, Diskussion
Eintritt frei

München Einsteinstr. 42 U4/U5 Max-Weber-Platz
Foyer im Einstein

Veranstalter: AG Experimentelle Kunst und Echtzeithalle e.V.

München Tel. 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de