ECHTZEITHALLE e.V. MÜNCHEN
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266. Montagsgespräch

Diagramme

Sonja Hafenmayer; Handlungen mit Gegenständen
Dieter Trüstedt; Zeit-Raum-Musik (Computermusik)

Montag 8. Febr. 2010 20 Uhr
Eintritt frei
Carl Orff Auditorium München
Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz

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Dokumentation / Details

Erstes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes MUSIK AUS DEM NIEMANDSLAND in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München, dem Deutschen Musikrat, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Echtzeithalle München.

ZWISCHEN-REICHE ERKUNDEN
ist die allgemeine Aufgabe der Echtzeithalle, das Arbeiten zwischen den Disziplinen der Kunst und der Wissenschaft und zwischen den Sparten der Kunst selbst. Diese Zwischen-Reiche liegen auch in den einzelnen Fachbereichen, in ihren konditionierten Mustern und Techniken. Es ist der Zauber des Entdeckens, des Neu-Setzens, des Nachfragens. In dem Projekt DIAGRAMME geht es um die Zwischen-Reiche, die Ereignisse in der Zeit setzen.
WARTEN und ETWAS
Zwischen zwei Ereignissen warte ich.
Wird das brache, unwirtliche Gebiet des Wartens ausreichend gepflegt?
Kann man sich Warten zu eigen machen? Warten als Erkundungsraum im Dazwischen.
Warten als Versuch gegenwärtig zu sein, ausgerichtet zu dem Kommenden hin.
Nimmt Warten Zeit? Vielleicht verpassen wir beim Warten sogar das Jetzt?
Wie lange Warten? Bis es zu spät ist?
Oder gerade so lang bis Etwas keimen kann und in der Zukunft in Erscheinung tritt.
Dann manifestiert sich Etwas in der Gegenwart.
Etwas als rein Vorgestelltes oder als Spiel in freier Auswahl.
Etwas als entstandenes Mögliches.

ZEIT-RAUM-MELODIEN
arbeiten nicht in erster Linie mit Tonhöhen-Variationen, um einen musikalischen Gedanken zu formulieren, sondern spielen in erster Linie mit den Zeiten zwischen den Tönen, Klängen, Klangereignissen. Diese Zeiten sind keine sich wiederholenden Muster, sondern haben jeweils ihren eigenen Charakter, es sind Räume, Architekturen, Landschaften, die von den Ereignissen aufgespannt werden. Jedes Warten hat sein eigenes Bild. Das Warten zwischen den Ereignissen wurde zunächst als „Nichts" bezeichnet, die leere Zeit. Die Zeit ist aber angefüllt mit Ruhe, Spannung, Verfärbung, Dichte, Drängen, Wechsel und wieder Ruhe.
Das Klang-Ereignis selbst, das die Zeitmarken setzt, besteht nicht nur aus instrumentaler Kennzeichnung, Tonhöhe und Formung, sondern bezieht auch den Raum mit ein, den Zeit-Raum. Allein seine Lautstärke spannt einen Raum auf, zeigt Nähe und Ferne, Vordergrund und Tiefe.
Die Ereignis-Ränder, die Klang-Ränder, bestimmen stark den künstlerischen Prozess. In der Physik wird von Randbedingungen gesprochen – wie ist die Saite eingespannt, wie ist der Steg geformt, wie ist der Klangkörper des Instrumentes.
In DIAGRAMME spielen Sonja Hafenmayer das Sichtbare und Dieter Trüstedt das Hörbare – zwei Wahrnehmungsebenen zum selben Thema.

 
Letzte Änderung: 10.02.2010
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