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125. Montagsgespräch im Musiklabor München

Dieter Trüstedt

Partnerschaftsbrief
freie Szene - Stadt - freie Wirtschaft

Vision einer neuen Partnerschaft zwischen der freien Musikperformance-Szene der Stadt München und der freien Wirtschaft: München als international anerkannte Stadt der aktuellen Musikperformance.

Zur freien Musikperformance-Szene zählen alle unabhängigen Künstler und Künstlerinnen, alle freien künstlerischen Gruppen und Ensembles, gehören alle nicht-institutionalisierten Orte, an denen Kunst in eigenem Auftrag geschieht. Die freie Zusammenarbeit zwischen allen Sparten ist ein Kennzeichen dieser Szene.

Die gegenwärtige (kritische) Zeit verlangt Veränderungen, die das kreative Potential der freien Künstler gezielt nutzen und fördern.

Eine Vision für München: Kulturstadt ersten Ranges, in der zukünftige Gedanken in der Musik umgesetzt werden, in der nicht nur die Tradition geschätzt und präsentiert wird, sondern deren Mut zu künstlerischen Experimenten international wahrgenommen wird, München als eine Stadt der Avantgarde in Musik und Kunst (in Wissenschaft, Technik und Wirtschaft ohnehin), auch eine Stadt mit den aktuellsten künstlerischen, wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten, in der in eine zukünftige Kunst investiert wird, eine Stadt, in der in sich kreisende alte Systeme aufgebrochen werden, um das Wagnis einer Weiterentwicklung einzugehen. München als eine Stadt in der es ein gar nicht so kleines interessiertes Publikum gibt und zunehmend geben wird, das die eigenwillige Schönheit und die Herausforderung zum Mitdenken in Musik und Kunst ohne vertraute Aussagen liebt, das Münchner Publikum, das eine Lust an der Rezeption von Unbekanntem hat, das die künstlerische Diskussion sucht, das Inspiration erwartet, ein Publikum, das bereit ist, ungegangene Wege mitzuverfolgen und künstlerisches Neuland zu betreten.

In den gegenwärtigen kulturpolitischen Gesprächen wird an erster Stelle die Notwendigkeit des Sparens genannt: Das Setzen auf das Engagement, auf die Eigenleistungen, auf die lebendige Kreativität und das künstlerische Potential der freien Künstlerschaft kann mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln diese Vision verwirklichen. Die Notwendigkeit des intelligenten und verantwortlichen Sparens ist die Chance für die Entwicklung neuer Musik- und Kunstrichtungen.

Neue Wege und Strukturen der Musikförderung liegen in einer echten Partnerschaft zwischen der Stadt München und der interessierten freien Wirtschaft (Drittmittel in der Förderung). Wie wäre es, wenn eine solche Partnerschaft in gegenseitigem Interesse und in vollem Vertrauen hergestellt würde – eine Partnerschaft der gegenseitigen Achtung, Bedingung, Teilnahme und Stärkung?

Wir, die im „Musiklabor“ Musikprojekte im interdisziplinären Kontext kreieren, organisieren und durch ein hohes Maß an Eigenleistungen realisieren, haben seit 2001 mit einem jährlichen Hearing zur öffentlichen Diskussion eingeladen. In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern des Kulturreferates, des Stadtrates, der Wirtschaft (Siemens Arts Programm) und den betroffenen Künstlergruppen haben wir das „Musikprojekt München“ entworfen, als ein „Münchner Bündnis“ für die aktuelle Musikentwicklung.

Wir laden Sie ein, im öffentlichen Hearing 2003 die beschriebene Vision und Wege zur ihrer Realisierung zu diskutieren. Die Moderation hat der Musikkritiker Dr. Reinhard Schulz. Eingeladen sind: Künstler, Kulturpolitiker, Kulturwissenschaftler, Kritiker und das musikinteressierte Publikum.

Dieser Brief ging vor 14 Tagen an den Münchener Oberbürgermeister, an das Kulturreferat und an alle Kulturstadträte Münchens. Drei Stadträte haben reagiert. Kulturreferentin Lydia Hartl schrieb, dass sie zum angegebenen frühen Termin nicht kommen kann und stattdessen Montag den 30. Juni 2003 vorschlägt, um am Hearing persönlich teilnehmen zu können. Wir nehmen den Vorschlag an und haben daher die Gelegenheit, den Partnerschafts-Brief im 125. Montagsgespräch nochmal zu diskutieren und zu präzisieren. Dieses Montagsgespräch ist wie alle Montagsgespräche öffentlich.

Montag, 31. März 2003 - 20:00 Uhr

Eintritt frei

Carl Orff Auditorium
München, Luisenstr. 37a
U-Bahn U2 Königsplatz

Musiklabor

Veranstalter:
Echtzeithalle e.V.
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München

Tel. 089 / 289 27 477 oder 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de  

 
Letzte Änderung: 10.01.2007
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