ECHTZEITHALLE e.V. MÜNCHEN
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ECHTZEIT IM EINSTEIN 2000/1

Freitag 14. April 2000 20 Uhr
Echtzeithalle im Einstein, Einsteinstr. 42, Tel. 089/ 272 18 56, www.echtzeithalle.de

Hermes-Projekt

Video-Peformance
Live-Improvisation
von
Randolph Pirkmayer
Jörg Schäffer

mit
Regine von Chossy
Romo Dehio

Opfer

Multimediales Musikstück
von
Danilo Tomic (São Paulo, Brasilien)
mit
Xsemble, München

opfer0.jpg (42314 Byte)

Rahmenprogramm

Mo 10. April 19.30
17. Montagsgespräch
Werkeinführung Opfer

Dieter Trüstedt
Danilo Tomic

Fr 14. April 21.00
Hermes-Projekt
Ausstellung Finissage

Randolph Pirkmayer
Jörg Schäffer

Fr 14. April 22.30
Vernissage Fotoausstellung
Echtzeithalle 1996 - 2000

Dieter Trüstedt
Bernhard Thurz

Veranstaltet von der AG Experimentelle Kunst und dem Verein Echtzeithalle e. V.
Unterstützt vom Kulturreferat der LH München, dem Bayerischen Musikfonds und dem Förderverein Echtzeithalle
Organisation: Dieter Trüstedt und Ulrike Döpfer, Plakat: Jörg Schäffer/München
Eintrittspreise: 15 / 25 DM nur Abendkasse

Abstracts:

Mo 10. April 19.30
17. Montagsgespräch
Werkeinführung "Opfer"
von
Danilo Tomic
Dieter Trüstedt

Die Montagsgespräche finden regelmäßig wöchentlich im Foyer des Einstein in München statt. Diese Gespräche sind öffentlich und die Teilnahme ist kostenlos. Das Foyer wurde bewußt als unmittelbar zugänglicher Ort gewählt im Sinne der historischen Agora, einschließlich des unruhigen Umfeldes. In diesem Sinne stehen die ausgewählten Themen direkt in unserer Zeit und die Vortragenden sind nicht Redner über Kultur in der zweiten Instanz, sondern sind Beteiligte, vor allem Künstler und Betroffene. Die Montagsgespräche thematisieren weniger die Inhalte der zur Zeit populären Event- und Hochglanzkultur als vielmehr die Kunst als Werkzeug der Erkenntnis und des Verstehens unserer Welt – ein anspruchsvolles Werkzeug, das wir durchaus als gut gepflegt und geschärft verstehen, das dennoch jederzeit in seiner Funktions- und Wirkungsweise hinterfragt, neu durchdacht und vor allem eingesetzt werden muß. In diesem Montagsgespräch stellt Danilo Tomic sein Werk „Opfer“ vor.

Fr 14. April 20.00
Hermes-Projekt
Video-Peformance
Live-Improvisation
von
Randolph Pirkmayer (vl)
Jörg Schäffer (p, akk)

mit
Regine von Chossy (voc)
Romo Dehio (Live-Video)
Das Hermes-Projekt knüpft in moderner Form an die Tradition des Stummfilms an: Improvisierte Musik wird von projizierten bewegten Bildern einer live-Video-Kamera begleitet. Bilder und Musik sind nur teilweise vorbereitet und entfalten sich im Moment des Zusammenspielens. Hören und Sehen werden im Hermes-Projekt in ihren ursprünglichen Formen angesprochen: Die Musik, metaphorisch, klangbewußt, im Zusammenspiel sich nähernd und entfernend, die Bilder, assoziativ, sprunghaft, schillernd und verlockend, erklären und verbergen gleichzeitig Musik und Situation. Die narrative Schicht wird durch das Entsaften einer Ananas eingezogen. So wird die zuweilen dissoziative Situation, realitätsbezogen durchbrochen. Die Welt von Pan: Ahnung, Hoffnung, Wunsch und Gier und ihre Auflösung sind Thema der Performance.

Fr 14. April 21.30
Opfer
Multimediales Musikstück
von
Danilo Tomic (São Paulo, Brasilien)
mit
Xsemble, München

Das Stück „Opfer“ entstand in der Begegnung des Künstlers Danilo Tomic mit einem Wissenschaftler vom Institut für Chirurgische Forschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Tief beeindruckt von den mikroskopischen Bildern des Blutes, seinem Fliessen durch unsere Gefäße und den Änderungen der sterbenden Zellen, wurde der Komponist zum Thema Opfer inspiriert. Das Szenario des Übergangs vom Leben zum Tod führte zur Idee des „Gesamtkunstwerks“ in einer multimedialen Kunst und Wissenschaft verbindenden Entsprechung heute. Im Zusammenspiel mit der kammerorchestralen Komposition bilden Intravital-und Elektronenmikroskopieaufnahmen, als Dias und Videosequenzen sowie Filmszenen und Elemente aus Theater, Tanz und Poesie, das Material eines im Opfer der Individualität ausgelösten dialektischen Konflikts.

Zitate: Lao Tse, Rainer Maria Rilke, Friedrich Hölderlin, James Joyce, Rosmarie Leiderer, Franz Kafka, Matthäus, Valerie von Sicherer, Virgílio Ferreira, Oliver Stone, Andrej Tarkowskij, Konrad Meßmer, Maria Athelogou.

Fr 14. April 22.30
Echtzeithalle 1996-2000
Fotoausstellung
Vernissage

von
Dieter Trüstedt
Bernhard Thurz
Die ersten Aufnahmen sind im Herbst 1996 entstanden. Sie zeigen das Einstein-Gelände im Urzustand, ein Zustand, der immerhin die Qualität für Visionen einer zukünftigen kulturellen, unterirdischen Landschaft mitten in München hatte. Es folgen Aufnahmen aus dem ersten künstlerischen Projekt vor Ort: die „Installationen im Einstein“, ein Baustellen-Ereignis, das im April 1997 mehrere Tausend Besucher verzeichnete. Die Bilder der Performance-Installation von A. Dauber und S. Rachl präsentieren das Einstein in seinem Charme des unverbauten Ursprünglichen. Die Ausstellung dokumentiert weiterhin „Zeitbänke“ von U. Döpfer und D. Trüstedt, sowie die Ausstellung von J. G. Rittenberg „herbeiführungen – festgehalten“. Schließlich vermittelt die Ausstellung Eindrücke aus der Aufführung „Maulwurfgesänge“. Alle Fotos und VideoCaptures sind von Dieter Trüstedt und Bernhard Thurz.

Danilo Tomic ist 1965 in Sao Paulo geboren, hat Komposition und Musikwissenschaft in Sao Paulo und Berlin studiert. Drei seiner Werke wurden 1999 in München und Augsburg uraufgeführt.1996 bis 1999 arbeitete er intensiv mit Künstlern anderer Kunstsprachen – Tanz, Theater, Video, Film, Poesie, Foto und bildende Kunst – zusammen.
Randolf Pirkmayer, geb.1942 in Badgastein, Architekt und freischaffender Künstler, Instrumentenbau, experimentelle Musik und Literatur, Aufführungen und Installationen, Eat-Art.
Jörg Schäffer, geb 1959 in Bielefeld, Biochemiker und Komponist: scientific art, interdisziplinäres künstlerisches Arbeiten mit kybernetischen Methoden, Instrumentalimprovisationen, Musik für Theater-, Tanz- und Videoproduktionen.
Ulrike Döpfer, geb. 1948 in Göttingen, Tanzstudium und Theaterpraxis, Mitbegründung des Metatheaters, Eigenproduktionen, Begegnung mit Grotowski und Studium des japanischen Theaters.
Regine von Chossy, geb. 1952 in Wunsiedel, Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Robert Jakobsen, Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste, München, Kunst am Bau, Haarmuseum, Performances.
Xsemble, gegründet 1990 von Musikern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, spielt ausschließlich zeitgenössische Kammermusik, insbesondere Uraufführungen junger Komponisten sowie Projekte grenzüberschreitender Kunst.
Bernhard Thurz, geb. 1952, Dipl.-Ing, Softwareentwickler und Mitglied der Projektgruppe experimentelle Kunst.
Dieter Trüstedt, geb 1939 in Berlin, lebt in München als Wissenschaftler und Künstler: Kompositionen, Performances, Klang- und Lichtskulpturen, Lehraufträge und Kulturarbeit.

Vorschau: Echtzeit im Einstein 2000/2 im Juni 2000.

 
 
Letzte Änderung: 28.06.2020
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