ECHTZEITHALLE e.V. MÜNCHEN
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373. Werkstattgespräch als Art Lecture & Matinee

Sonntag 26. Januar 2020 - 12:00 Uhr
Klanghütte - zu Gast in den PHREN-Räumen,
München-Schwabing, Schraudolphstr. 38 Rgb
ebenerdig, gleich bei der Kunstadademie und der Universität,
U-Bahn, Tram, Bus
Beitrag 10 Euro - auch für Kaffee und Etwas
Matinee

HESIOD

Dieter Trüstedt - Pure Data, Computerklangbilder
Wilfried Krüger, Nürnberg - Horn

Ulrike Trüstedt - Gesprächsführung

Bild_1 ==> http://www.luise37.de/1-Katalog/231_Irgendetwas-01.mp3

Wir hören eine Gruppe flackernder Sinustöne, engbandig gefiltert, alle in der gleichen Tonhöhe, dem weißen Rauschen entnommen. Die Lebendigkeit der neun Sinusklänge ist nur scheinbar. Hesiod (1) - geboren ca 700 v.Chr.- beschreibt in seiner griechischen Mythologie die Entstehung der Welt aus drei Urgewalten: Chaos, Gaia und Eros. John Cage veröffentlichte Anfang der 1960er Jahre die Vorträge über das Nichts und über Etwas (2).
Wilfried Krüger und Dieter Trüstedt spielen (7,5 min) das Stück Irgendetwas-01 - vielleicht von John Cage angeregt. Reden wir über das Rauschen als Ergebnis aus CHAOS. Das Flackern ist zeitlich unbegrenzt: "Cultural eternal Noise".

Hesiod „Theogonie“ (1)
Auf dieses Buch bezieht sich das vorgetragene Gedicht Chaos – Gaia – Eros, geschrieben von Jutta Köhler (6).

Bild_2 ==> http://www.luise37.de/1-Katalog/232_NATUR_02.mp3

Paul Klee hat 1929 notiert: "Die Zwiesprache mit der Natur bleibt für den Künstler Conditio sine qua non" (3). Die 2. Urgewalt bei Hesiod ist die (unbelebte) Natur - Gaia. Die Urkräfte Chaos, Gaia und Eros gelten auch heute noch - vielleicht heute als: Rauschen, Natur, Leben. Das Rauschen des Meeres, des Windes, des Regens ist noch nicht Lebendigkeit. Anregung: imaginary-landscape-1 (4)

Bild_3 ==> http://www.luise37.de/1-Katalog/233_CHAOS.mp3

In diesem Bild wird die Naturkonstante e nicht nur auf die Tonhöhe angewandt (es entstehen 3/4-Tonabstände), sondern auch auf die Zeitabstände. Die zeitliche Bild erscheint relativ konstant, wiederholt sich aber nicht, nach der Formel en/12 multipliziert mit einer Basiszeit (z.B. eine halbe Minute). Die Zahl e ist äußerst merkwürdig. Leonhard Euler (5) nannte sie irrational und transzendent (übersinnlich). Mit e beschreiben die Physiker exponentielles Wachstum in der unbelebten und belebten Natur (z.B. Zerfallsprozesse und Vermehrung)

Wilfried Krüger - Horn und Dieter Trüstedt - PureData, Computermusik spielen live die drei angegebenen Klangbilder und eröffnen damit die von uns sogenannte Klanghütte.
Die drei genannten 15-minütigen Klangbilder im Internet sind nur Ausschnitte der (unendlichen) Computer-Entwürfe. Das Spiel zusammen mit dem Horn wird als drei jeweils 7-minütige Versionen nach der Art-Lecture am 26. Januar 2020 publiziert.

Audio-Mitschnitte

https://echtzeithalle.de/audio/WG373a.mp3
Nr. 1

 

https://echtzeithalle.de/audio/WG373b.mp3
Nr. 2

 

https://echtzeithalle.de/audio/WG373c.mp3
Nr. 3

 

 

 

(1) Hesiod, Theogonie, Reclam-Verlag, Universal-Bibliothek Nr. 9763, 5.00 €. Seite 152 ... die kosmische Entwicklung..
(2) John Cage, Silence, Bibliothek Suhrkamp, u.a. Vortrag über etwas, Seite156.
(3) Paul Klee, Unendliche Naturgeschichte, Schwabe Verlag, www.schwabe.ch / Klappentext
(4) http://www.medienkunstnetz.de/werke/imaginary-landscape-1/
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Eulersche_Zahl
(6) Das Gedicht Chaos – Gaia – Eros, geschrieben von Jutta Köhler in Worpswede im Januar 2020,
     uraufgeführt durch Echtzeithalle e.V. am 26.1.2020 in München in der „Klanghütte“ durch Dieter Trüstedt.
     Jutta Köhler hat den Zusammenhang von Chaos und Eros bei Hesiod entdeckt
     und somit dieses 373. Werkstattgespräch begründet.

 

 
Letzte Änderung: 06.12.2020
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