264. Montagsgespräch
Touching
Ulrike Trüstedt
Montag 8. Juni 2009 20 Uhr
Eintritt frei
Carl-Orff-Auditorium, München, Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz
Neuntes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes MUSIK UND MATERIE
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München,
dem Deutschen Musikrat, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
und der Echtzeithalle München.
Ein weiteres Montagsgespräch folgt.
Bei den Vor-Überlegungen zum Unterschied von Materie und Material fällt mir „mater" als Stamm des Wortes ein. Im ethymologischen Wörterbuch findet sich zu Materie: „Stoff aus dem etwas verfertigt wird", 13. Jhr. im deutschen Sprachraum. 1561 taucht Maaler auf, 1831 Material; zu mater „Mutter".
Bei Aristoteles steht die Materie in Wechselbeziehung zur Form als prima materia – der ewige, unbestimmte Urstoff, der aller Bewegung zugrunde liegt. Materie - materia - Stoff.
Das ist eines der Faszinosa, dass aus Stofflichkeit, die auf unterschiedlichste Weise bewegt wird, Töne, Klänge entstehen, die hörbar werden, also aus der sichtbaren in eine hörbare Form übergehen, eine Weile wahrnehmbar sind und dann wieder verschwinden, während die Stofflichkeit in ihren ursprünglichen Zustand wieder zurückkehrt.
Von der live elektronischen Musik herkommend (cultural noise und laserlicht-zeichnungen, Alphas und andere Rhythmen), eröffnete sich mir in der Begegnung mit der verstärkten Saite ein unendlich erscheinender Klang-Kosmos, der geformt werden will.
Zur Aufführung kommt die Komposition Touching für Ch`in Instrument und Sprecher, die beim Internationalen Kompositionswettbewerb der Gaudeamus-Stiftung Amsterdam 1978 uraufgeführt wurde.
Der Einfluss des klassischen chinesischen Ch´in und seine Philosophie während des Komponierens fließen in den Vortrag mit ein.
„Hymnus an die Materie" so Harald Seuter, Leiter des Kulturprogramms bei den Minoriten, Graz, zu den Kompositionen Touching und Lichtkreis für Ch´in Instrumente.
Konzert:
Dieter Trüstedt, Ch´in Instrument
Ulrike Trüstedt, Sprecherin