215. Montagsgespräch im Musiklabor München
Hans Rudolf Zeller
Luc Ferrari - Teil II
Zweifellos hat sich Luc Ferrari im Verlauf der 60er Jahre immer weiter vom Konzept der "klassischen", von Pierre Schaeffer 1948 initiierten Musique concrète entfernt. Daher könnten wir noch einmal zur Situation vor dem Erscheinen der neuen Reihe der presque-rien-Stücke zurückkehren und fragen, worin Ferraris spezieller Beitrag zur Musique concrete bestand, seine unbestreibare Originalität, die durch eine umfassende Transformation aller an der Produktion beteiligten Materialien gekennzeichnet war. Von da aus führte sein Weg zu einer partiellen und äußerst gezielten Pointierung einzelner Aspekte des Klanges innerhalb einer weitgehend auf die korrekte Wiedergabe der aufgenommenen Klänge gerichteten Entwicklung, die sich nun nicht mehr nur als Ansatzpunkte für experimentelle Verzerrungen versteht. Dies könnten wir auch anhand von Beispielen untersuchen, die erst posthum unter dem Titel LES ANECDOTIQUES erschienen sind. Und gleichfalls könnten wir uns anhand der zahlreichen "Autobiographien" vergegenwärtigen, wie verschieden die Bilder waren, die Ferrari von sich, seinem Weltverständnis und seiner musikalischen Praxis entworfen hat.
Montag, 3. April 2006 - 20:00 Uhr
Eintritt frei
Carl Orff Auditorium
München, Luisenstr. 37a
U-Bahn U2 Königsplatz
Musiklabor
Veranstalter:
Echtzeithalle e.V.
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und
Theater München
Tel. 089 / 289 27 477 oder 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de