234. Montagsgespräch im Musiklabor München
U-Musikein Projekt der Reihe Musik im öffentlichen Raum München
Christoph Reiserer
"U-Musik" thematisiert die allgegenwärtige Musikberieselung in der Münchner U-Bahn; Schallwellen, die mittlerweile jeden U-Bahnbenutzer treffen können. Solche Musik wird eingesetzt, um unter Berufung auf fundierte wissenschaftliche Studien, Gewalt in U-Bahnhöfen zu verhindern. Man könnte sie also auch F-Musik - Funktionsmusik - nennen. Es werden immer wieder die gleichen Musikstücke u.a. von Vivaldi, Beethoven oder Johann Strauß abgespielt. In der permanenten Wiederholung und Funktionalisierung verlieren diese Musikstücke für viele Menschen ihren kulturellen Wert.
Hier im U-Bahnhof Königsplatz
Für "U-Musik" werden parallel zu den aus den Bahnhofslautsprechern tönenden Klassikern Live-Musiker diese interpretieren und kommentieren. Dirigiert werden sie dabei von einer Maschine, die sämtliche Noten der Musikstücke gespeichert hat, diese aber der Situation entsprechend verändern kann. Das bedeutet, mittels Sensoren und Internetverbindung kann zum Beispiel auf die jeweilige Gefühlslage oder auf besondere Wünsche der Konsumenten eingegangen werden. Für die Musiker wird die so veränderte Musik auf Bildschirme projiziert und sie können damit die Passanten, zusätzlich zur Gewaltprävention, individuell beschallen.
Christoph Reiserer wird wird über das künstlerische Konzept und die technische Umsetzung sprechen.
http://www.christophreiserer.net
Montag, 4. Dezember 2006 - 20:00 Uhr