ECHTZEITHALLE e.V. MÜNCHEN
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MUSIK UND SPRACHE

10 Montagsgespräche im Kontext

Carl Orff Auditorium München jeweils 20 Uhr bzw. 21 Uhr
normalerweise immer 20 Uhr -
einige Montagsgespräche beginnen um 21 Uhr - an diesen Terminen ist für frühe Gäste ein Relais (Wein, Brot, Gespräche, Musikanlage, Flügel, Schreibtafel, Beamer) installiert.

Die kleine Schachtel 
23. Mai 2011 

24. Januar 2011
Silbenmusik
für Mikrofone, Beamer, Elektronik, Computer
Autoren der Echtzeithalle
Jörg Schäffer, Gabriele Herrmann, Kristofer Arbeus, Dieter Trüstedt

14. Februar 2011
Musik zwischen den Worten
Klavier und Elektronik
Jörg Schäffer

28. Februar 2011
Kontexte
Kinem für 30 + 1 Leser
Neuproduktion einer Arbeit aus den 80er Jahren
Hans Rudolf Zeller

14. März 2011
A Doda
Musikalische Umsetzung der Struktur des Dramoletts "A Doda" von Thomas Bernhard
Gabriele Herrmann und das Autorenensemble

21. März 2011
SPRECHTON
Performance für Instrument und Stimmen
Poesie und Parameter von Worten und Klängen
Karina Erhard - Flöte, Georg Karger - Kontrabass, Evelyn Plank und Julia Wahren - Stimme

4. April 2011
Wortfetzen
Klänge, Farben, Schriftzüge
Volkmar Müller und Killi Siefart

18. April 2011
Phoneme und Phonemchen
Spiel mit den kleinsten Sprachfetzen
Dieter Trüstedt - Computer, Hans Wolf - Klavier

9. Mai 2011
NEITHER
nach Samuel Beckett
Stimme, Projektion, Computermusik
Ulrike Döpfer und Dieter Trüstedt

23. Mai 2011
Die kleine Schachtel
Neun Bilder aus Vasko Popas "Die kleine Schachtel"
als neunfache Sprachmusik- und Bewegungsarbeit
Dieter Trüstedt (Sprachmusik), Sonja Hafenmayer (Handlungen)

27. Juni 2011
Urtext
Übergang von Sprache zu Musik
Jörg Schäffer

Pressetext

MUSIK UND SPRACHE

sind zwei Geschwister aus gleichem Haus – der menschlichen Kommunikation. Beiden gemeinsam sind Klang, Laut und Zeit. Die Geburt beider wird in den Religionen als Urprozess der Weltentstehung beschrieben: Das Entstehen der Materie aus dem Nichts ist ein Sinnbild der Entstehung von Sprache zur Erschaffung von Welt.
In den Montagsgesprächen werden Differenzen zur gängigen Musik aufscheinen: Es geht um Aussagen, Formen, Prozesse, die nur durch ihre innere Ästhetik wirken. Die Klänge und Laute der Musik und der Sprache werden als gleiches Material verstanden. Dabei überschreitet die Musik ihren emotionalen Raum und die Sprache operiert nicht mehr nur mit Bezeichnetem.

• In Silbenmusik werden von Autoren der Echtzeithalle verschiedene Ansätzen zum Thema Musik und Sprache ausgelotet: die Stimme, das Mikrofon, die Elektronik, das akustische Instrument und der Computer. • Musik zwischen den Worten von Jörg Schäffer entnimmt den rhythmischen Gehalt den Pausen zwischen den Wörtern. Melodisch werden Wortenden und Wortanfänge ausgewertet. Es wird ein rezitativisches Spiel zwischen gesprochener Sprache, Klavier und elektronischen Klang. • Hans Rudolf Zeller arbeitet in Kontexte mit textlosen Phonemkombinationen in Verbindung mit mathematischen Prozeduren, wie beispielsweise Substitution und Variation in Raum und Zeit – realisiert in Schrift und Klang. • A Doda bezieht sich auf ein Sprachkunstwerk von „musikalisch“ schreibenden Autoren am Beispiel vom Dramolett A Doda von Thomas Bernhard – umgesetzt in Musik durch das Autorenensemble. • Sprechton von Julia Wahren nimmt Worte und Klänge als künstlerische Gestaltungsmittel - im Grenzbereich zwischen den klassischen Arbeitsmethoden und dem Experiment. • In Phoneme und Phonemchen stellt Dieter Trüstedt das Spiel mit kleinen und kleinsten Wortpartikeln als Computermusik in den Kontext der experimentellen Methoden von Hans Wolf am Konzertflügel. • Wortfetzen – Sinnlich inszenierte Klang-, Bild- und Wortcollagen und Materialklänge – gelöst aus ihrem Zusammenhang purzeln Gedanken und Erinnerungen in Zeit und Raum. Volkmar Müller und Killi Siefart. • Das Libretto der Oper (Morton Feldman) Neither von Samuell Beckett ist Basis für die Arbeit von Ulrike Döpfer (Stimme, Choreographie) und Dieter Trüstedt (Computermusik). Das Verwischen von Sprache zur Musik und das Aufscheinen von Sprache aus der Musik werden thematisiert. • Die kleine Schachtel ist ein neunteiliges Gedicht von Vasko Popa. Sonja Hafenmayer gestaltet die Musik-Handlung und Dieter Trüstedt fügt die Zeilen zu musikalischen Formen. Inhaltlich wird das Thema Weltentstehung wieder aufgerollt - hier sehr fein gezeichnet. • Urtext – ein Projekt von Jörg Schäffer – untersucht künstlerisch den Übergang von Sprache und Musik am Beispiel der Koranrezitation im Kontext der abendländischen Musikkultur.

Die Musik ist in jedem Fall die erste Aussage zum konkreten Thema, als verschärfte Frage, als Diskurs, als Experiment, als Erfahrungsprozess. Jedes Montagsgespräch besteht aus einem Konzert der Autoren bzw. Musiker und einem Gesprächteil.
Dauer 20.15 bis 22 Uhr.

Autoren / mitwirkende Künstler:
Jörg Schäffer (Komposition, Klavier), Kristofer Arbeus (Sprachkünstler, Designer), Hans Rudolf Zeller (Autor, Performer), Gabriele Herrmann (Konzeptkünstlerin), Karina Erhard (Flöte, Komposition), Georg Karger (Kontrabass), Evelyn Parker und Julia Wahren (Stimmkünstlerinnen, Theater), Hans Wolf (Klavier, Komposition), Dieter Trüstedt (Komposition, Computermusik), Volkmar Müller (Performer), Ulrike Döpfer (Sprache, Tanz), Sonja Hafenmayer (Tanz), Wilfried Krüger (Horn, Konzepte)

CV der Autoren / mitwirkende Künstler:

Kristofer Arbeus, geb. 1978, Berlin, lebt in München. Kristofer Arbeus kommt 1978 in Berlin zur Welt und lebt heute als Grafiker in München. Zur Schule geht er in Berlin und Ulm. Nach dem Kommunikations-Design-Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart zieht er 2005 als Diplom-Kommunikations-Designer zum Arbeiten nach München. Schon als Kind bastelt er an seinem ersten Trickfilm. 1998 erschafft Kristofer Arbeus seine Comicfigur "Ödi" - die langweiligste Comicfigur der Welt. Seit 2006 ist seine Internetseite http://www.gifitaway.de/ online für die er gif-Animationen gestaltet. Seit 2007 experimentiert Kristofer Arbeus mit konkreten Grafik-Animationen und selbstgemachtem Ton. Im Rahmen der Großen Kunstausstellung 2010 im Haus der Kunst München stellt er einen Teil seiner Arbeiten aus.

Autorenensemble Gegründet 2008. Mitwirkenede: Elmar Guantes - Kontrabass, Sonja Hafenmayer - Tanz, Wilfried Krüger- Horn, Dieter Trüstedt - Elektronische Musik und Grafik, Hans Wolf- Klavier und Gäste.

Ulrike Döpfer, Tanzausbildung in München, Mitbegründerin des experimentellen MetaTheaters. Zusammenarbeit mit Jerzy Grotowsky, Yoshi Oida u.a. Seit ‘80 internationale Gastspieltätigkeit als Schauspielerin. ‘94 Stipendiatin des ‘Bunkacho Fellowship for Artists from Abroad’ in Japan. Seit ‘96 Regie- und Performancearbeiten.

Karina Erhard - Flöte - Die Querflötistin KARINA ERHARD ist vor allem auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik und der Kammermusik tätig. Das Studium der Querflöte mit Spezialisierung auf Kammermusik und zeitgenössische Musik absolvierte sie an den Hochschulen von Amsterdam und Utrecht. Es folgten Meisterkurse bei Robert Dick und Patrick Gallois, Vincent Cortvrint sowie die Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Mit verschiedenen Ensembles sowie als Solistin gewann sie zahlreiche Preise und spielte auf internationalen Festivals.

Sonja Hafenmayer
geb 1971, lebt in München. / Performerin, Choreografin, Arbeiterin. Themen: Bewegung, Improvisation, Platzierung von Körper-Denken-Stimme./ Ausbildung: 1997-2000 Tanzstudium Immo Buhl Schule für zeitgenössischen Tanz Nürnberg / Fortbildung und Forschung: Oleg Soulimenko (RUS): Matrix of Memory, Rosemary Butcher (UK): Finding Identities, Jess Curtis (USA): Fundamentals of Motion, Precision Contact, Daniel Lepkoff (USA): Physical approach to spontaneous composition, Kirstie Simson (USA): Contact Improvisation, Chiang Mei Wang (TW): Tai Chi Dao-Yin (Meister Wei Shong), Sten Rudström (USA): Action Theatre, Yuko Kaseki: Butoh, Beate Mathois: Alexandertechnik, Joao Fiadeiro (P): Critical Zone, Jonathan Burrows (UK): Articulating Dance. / Projekte u. Teilnahmen (Auswahl): Das beste Tanzsolo Euro-Szene Leipzig. / Förderpreis für darstellende Kunst des Bezirk Oberbayern. GEFALLENER ENGEL: Tanz mit Sprache, Abendfüllendes Programm, Choreografie u. Tanz: B. Riba und S. Hafenmayer. / PROJEKT KLASSE: Hochschule für Musik und Theater München. TANGRAM: Tanztheater I-Camp, Neues Theater München / KOOPERATION mit Echtzeithalle e.V.: Arbeiten im Rahmen in der Reaktorhalle/Carl-Orff-Auditorium im Zeitraum 2003-2008 Zehn verschiedene Performances, Bewegungsstudien meist im Solo.TEA ZEREMONIE: Konzept und Performance: U. Ritter und S. Hafenmayer / EIGHT PATTERNS: Materialausgabe 2007 Akademie der bildenden Künste München (Tom Johnson, D. Trüstedt, S. Hafenmayer) / Schattenlinien COA 2009 München. sonja.fenmayer[at]web.de

Georg Karger - Kontrabass - studierte Kontrabass bei Josef Niederhammer und Arrangement bei Kurt Maas. Er absolvierte Meisterkurse bei Ludwig Streicher und mehrere Schauspielkurse bei Gerry Mierbeth und Michael Tschernow. Seit 2001 arbeitet er als Schauspielmusiker an Münchner Theatern, u. a. mit Peer Boysen, Dieter Dorn, Henning Drechsler, Jorinde Dröse, Franz Xaver Kroetz und Josef Vilsmaier.Mit der Flötistin Karina Erhard gründete er das Duo "Außenstimmen" mit barocker und zeitgenössischer Musik.

Wilfried Krüger (* 20. Dezember 1947 in Diedrichshagen bei Greifswald) ist ein deutscher Hornist und Initiator von Musik- und Kunstprojekten.
Inhaltsverzeichnis. Leben: Nach dem Horn-Studium bei Erich Penzel und Fritz Huth an den Musikhochschulen Köln und Würzburg wurde Wilfried Krüger Mitglied der Düsseldorfer Symphoniker, später Solohornist der Nürnberger Symphoniker. Als Dozent wirkte er am Nürnberger Meistersinger-Konservatorium. 1981/82 war er Gründungsmitglied des KlangKonzepteEnsembles der Neuen Pegnitzschäfer, seit 1986 ist er dessen künstlerischer Leiter. Seit 2001 gestaltet er mit seinem Ensemble eine Konzertreihe im Neuen Museum Nürnberg. Zugleich ist er in der Gruppe Autorenmusik (Horn, Kontrabass, Klavier, Elektronik, Tanz) und in der Vereinigung TonVision (Literatur, Musik, Bildende Kunst, Theater) aktiv. Uraufgeführte Werke u.a. Dieter Schnebel: Rufe (2006) für Horn und Violoncello. Walter Steffens: Die Neuen Wilden: Neger Banane Erdbeere (1990) für Horn und Schlagzeug (nach einem Bild von Dieter Truttenbach). Dieter Trüstedt und Wilfried Krüger: Schattenvogel (2008) für Horn und Computer-Chin. Wikipedia

Volkmar Müller geb. 1952. 1972-78 Architekturstudium an der GHS Wuppertal. 1978-84 Architektur: Hochbauprojekte, Städtebauprojekte, Wettbewerbe. 1984-86 Akademie der Bildenden Künste München. Aufbaustudium "Reale Architektur". Förderpreis. 1987-92 Assistent und Lehraufträge u.a. bei Prof. Otto Steidle. 1992-2002 selbständiger Architekt in München. 2002-06 Architektur und Musik in Köln. http://www.volkmarmueller-bauturm.de/

Evelyn Plank - Stimme - Ihre Schauspielausbildung erhielt EVELYN PLANK in Innsbruck. Anschließend war sie an Häusern wie dem Stadttheater Regensburg, dem Alten Schauspielhaus Stuttgart und beim Tourneeunternehmen Neue Schaubühne München engagiert. Unter der Intendanz von Ruth Drexel spielte sie im Festengagement am Volkstheater München. Evelyn Plank ist in Fernsehfilmen und -serien zu sehen; außerdem arbeitet sie in München als Schauspiellehrerin und -coach.

Killi Siefart ist Maler und Musiker und lebt und arbeitet in Bonn.

Jörg Schäffer – geb. 1959 in Bielefeld. 1974 – 1982 klass. Instrumentalausbildung am Klavier, 1977 – 1984 Studium der Biochemie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen und München, 1993 Promotion zum Dr. rer. nat. in molekularer Strukturbiologie, seit 1977 kompositorische Tätigkeit, seit 1983 Beschäftigung mit experimenteller Musik und Notation, ab 1988 eigene Performances, seit 1991 Interaktion von Kunst & Wissenschaft, scientific art, Wahrnehmungsphilosophie, explorative Kunst, Information als künstlerisches Material, spartenübergreifendes künstlerisches Arbeiten in den Bereichen Musik – bildende Kunst. Seit 1993 Musik für Theaterinszenierungen in Kiel, Gießen, Hannover, Hamburg, Konstanz, Budapest und Erfurt. Seit 1994 Musik für Kongresse.1995 Sprechoper “Hausputz” nach der deutschen Übersetzung des Bühnenstücks „TAKARITAS“ von Péter Nádás. Uraufführung 1995, Stadttheater Konstanz. Musik für Videoproduktionen, Ausstellungen, Installationen und Performances. 1994/95 Einzelausstellung: visual music - Intervalle I. Seit 1998 Durchführung der Veranstaltungsreihe ECHTZEIT. 1999 Kompositionsauftrag (Fraunhofer Gesellschaft) „lux solaris“, 2000/2001 „genetic art“, Vertonung genomischer Nukleotidsequenzen. 2003 Lehrkonzerte und Art Lectures in der Pinakothek der Moderne, München, 2003/2004 Bühnenmusik zu Faust I in Ingolstadt, 2005 – water music –, Vertonung von Wassermolekülen, 2006 Fractions I – Dezimalbruchvertonung, Seit 2007 Musik-Performances, Vorträge, Moderationen.
www.joerg-schaeffer.de

Dieter Trüstedt, geb. 1939, Physiker und Künstler, seit 1973 freiberuflicher Künstler. Forschung auf dem Gebiet der Musik, des Klanges und des Lichtes und Entwicklung von Instrumenten zur akustischen und elektronischen Musik (Synthesizer, Bewegungshologramme, Laserlichtzeichnungen, Windharfen, Ch’in-Instrumente, Lichtskulpturen in der Architektur, Computergrafiken, Computermusiken). Performances auf internationalen Festivals (Experimenta Frankfurt, Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik, Pro musica nova Rundfunk Bremen, WDR Köln, Festival der IGNM in Amsterdam, Helsinki, Stockholm, Europalia Brüssel u.a.). Zusammenarbeit mit Yoshi Oida (Paris) in mehreren Projekten u.a. Interrogations (Paris, London, Berlin, Köln, Bonn, Hamburg, Amsterdam, New York, L.A., Sao Paulo, Mexiko, Rom, Athen, Belgrad, Wrozlaw, Bombay u.a.). Konzerte u. Performances in München u.a. in: Black Box / Villa Stuck / Reaktorhalle / Schwere Reiter / Pasinger Fabrik / Galerie im Lenbach Haus / Kunstraum Maximiliansstraße / Haus der Kunst / Einstein / Aktionsraum 1 / Mechanisches Theater / Loft / Muffathalle / Pinakothek der Moderne. Lehraufträge an der HdK Berlin (Design, Musik), Universität Ulm (Medien-Informatik), Hochschule für Musik und Theater München (Computer-Musik). Aufbau der Experimentellen Musik Universität Ulm und der Echtzeithalle und des Musiklabors München. http://www.luise37.de/

Julia Wahren -Text/Stimme - Musikstudium in Detmold, einige Jahre als Kulturredakteurin und Theater-kritikerin in Göttingen und Engagements als Dramaturgin am E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg und am Deutschen Theater in Göttingen begründen die berufliche Vita der Regisseurin, Autorin und Rezitatorin JULIA WAHREN. Ihre aktuellen Arbeiten sind spartenübergreifende Projekte zwischen Musik, Literatur und Theater; ihren Inszenierungen, in Performances und Collagen aus Text und Musik entwickelt sie zusammen mit Schauspielern, Sängern, Instrumentalisten aus allen Gattungen.

Hans Wolf absolvierte nach einem Klavierstudium incl. Meisterklasse bei Professor Edith Picht-Axenfeld in Freiburg ein Aufbaustudium in Musiktheorie.
Teilweise parallel dazu führte er ein komplettes Medizinstudium durch und arbeitete anschließend als Arzt in der Hirnforschung. Seit 1990 hat er sich wieder ganz der Musik zugewandt. Tätigkeit als Komponist in den letzten Jahren und als Klavierpädagoge mit neuen kreativitätsbetonten Konzepten. Entwicklung und Leitung von Improvisations- und Kompositionskursen. Musikschuldozent für Klavier, Keyboard, Jazz-Piano und Improvisation. Er ist Mitglied bekannter Ensembles: Haggard (Classic Metall), N.I.E. (New Improvisors Ensemble), Fractals und Trio Animali (neue Musik mit G. Geisse (g) und L. Hahn (vl), Trio Superstrada (polystilistisches Musiktheater mit S. Lanius (b) und M. Götz (voc), Autoren-Ensemble mit Dieter Trüstedt und Occhio mit Limpe Fuchs.
http://www.hanswolf.de/?i1205443895/Ensembles//Echtzeitnetz/

Hans Rudolf Zeller (* 1934 in Berlin) ist ein deutscher Musiktheoretiker, Essayist, Komponist und Performancekünstler. Zeller studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Romanistik in Freiburg und Köln. Ab 1959 publizierte er experimentelle Texte, Kompositionen, Essays und Übersetzungen. Er gestaltete Rundfunksendungen und Klangperformances und war Mitarbeiter der Reihe Musik-Konzepte von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn. In seinen künstlerischen Arbeiten kombiniert er Texte mit klingenden Objekten und / oder optischen Projektionen („kinematologische Literatur“, „Scriptophonie“): Textbänder-operative Texte-Hand-Schriften-Versuche für Sprechorgane u.a. Blablamata. 1963 / kinem „kontexte“. 1965 / Denkfigur und Dia-log für Stimme(n) und Diascriptor(en) / Husserl-Töne für Sprecher und Diaprojektionen / Skizzenbuch BX für Stimme, Stift und Klavier. 1992/2002 / Essays: Kriterien der experimentellen Musik. Sendereihe. 1999 / Herausgeberschaft: Dieter Schnebel: Denkbare Musik. 1972 und Cage Box. 1979 // Veranstaltungen: Ausstellung über Iannis Xenakis. Bonn 1974 und Musik der anderen Tradition. Bonn 1981 // Metaphilosophische Voraussetzungen der Schrift-Laut-Musik / Konzert 2004 (Programm mit Grafiken und Texten) / Tesa-Arbeiten und Klammerausdrücke. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rudolf_Zeller

Dokumentation
MUSIK AUS DEM NIEMANDSLAND
Teil 1 - Januar - Juli 2010

pdf - File 805 KB unter:
http://www.luise37.de/2011/musik-und-sprache/doku-teil-1.pdf

Informationen

Zur Diskussion "Materie": in der aktuellen Physik wird Materie und Energie gleichgesetzt - existent in der "Raumzeit". Die physikalischen Begriffe Energie, Materie, Raumzeit und Gravitation sind untereinander verkettet. (1)

Die Ansicht von der Herkunft der Musik aus dem Ursprung der Sprache bzw. deren gemeinsame Abkunft aus einem Ursprung ist kulturanthropologisch begründet. Sie wurzelt in den Vorstellungen am Beginn der Kulturen. Widerspiegelungen der frühen schriftlosen Kulturen sind auch in der Gegenwart bei den Naturvölkern zu finden, teilweise in animistischer oder magischer Form. Die zu Beginn des Johannesevangeliums genannte Formel „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1) beschreibt einen der ältesten Gedanken der Menschheit, den Ursprung von Wort und Klang aus einem göttlichen Schöpfungsakt. Er tritt nahezu in allen Hochkulturen auf, in Ägypten als Schrei oder Lachen des Gottes Thot, in der vedischen Kultur als der unstoffliche und nicht hörbare Weltenklang, der die Ursubstanz ist, die sich nach und nach zu Materie verwandelt und zur geschaffenen Welt wird. Die Schöpfungsmythen zeichnen oft die Verstofflichung des phonetischen Materials zum Wort und zur Sprache nach. (2)

Überschneidungen von Musik und Sprache sind in Teilbereichen zu finden; beiden sind Struktur und Semantik zu eigen, beide nutzen eine eigene Rhetorik. Musik ist dennoch keine Sprache, sondern nur sprachähnlich. (2)

Die Zeichensysteme von Sprache und Musik sind demnach grundlegend verschieden. Während Sprache sagt, zeigt die Musik[43], da sie Sinneseindrücke zu Vorstellungen verarbeitet, die sie wiederum dem sinnlichen Erleben vorstellt.[44] Während die Sprache, u. a. mit Hilfe von Definitionen, auf Eindeutigkeit zielt, verfolgen die Künste das entgegengesetzte Ziel: nicht die dinglichen Bedeutungen, sondern die potenziellen menschlichen Werte sind das semantische Feld der Kunst, das sich auf alle möglichen Konnotationen erstreckt. Musik bedarf also, um sie überhaupt ästhetisch zu verstehen, einer Interpretation. (2)

Auch die menschliche gesprochene Sprache kann als Zeichensystem (s. Semiotik) verstanden werden, bestehend aus einer Vielzahl von Zeichen, die eine Bedeutung haben (s. Semantik), welche mittels grammatikalischer Regeln (Syntaktik) zu unendlich vielen Aussagen verknüpft werden können. Ferdinand de Saussure konzipierte das Sprachzeichen als zwingende Verbindung von Lautbild (signifiant = das Bezeichnende) und Vorstellung (signifié = das Bezeichnete), also als etwas Mentales. (3)

(1) Zu den Begriffen Raum - Zeit - Energie - Materie - Gravitation siehe:
http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/astro_sl_hist.html#hist
(2) Text zu Musik und Sprache:
http://de.wikipedia.org/wiki/Musik#Musik_und_Sprache
(3) Guter Text zu Musik allgemein, inclusive "Musik und Mathematik" und "Musik und Architektur"
http://de.wikipedia.org/wiki/Musik

 

 

 
Letzte Änderung: 01.03.2012
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