277. Montagsgespräch
EnergieübergängeMusik: Jörg Schäffer Montag 11. Oktober 2010 |
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Zwölftes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes MUSIK AUS DEM NIEMANDSLAND in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München, dem Deutschen Musikrat, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Echtzeithalle München.
Im Montagsgespräch „Energieübergänge“ wird der zweite von insgesamt drei Schritten des Übergangs von der Wissenschaft zur Kunst vollzogen.
Während im ersten Teil die Energien der Molekülorbitale ausgesuchter kleiner Moleküle in den hörbaren Bereich übertragen wurden, geht es jetzt um den Übergang eines Moleküls im Grundzustand in einen sogenannten „angeregten“ Zustand. Dabei nimmt das Molekül Energie auf und es kommt zu einer Verschiebung der Elektronendichte im Molekül. Diese Verschiebung ist Gegenstand der akustischen Untersuchung.
Eine wichtige Rolle spielen dabei sogenannte Übergangsdipolmomente. Sie beschreiben die Geometrieänderung der Elektronendichteverschiebung während der Anregung und zeigen an, ob und wie stark ein Übergang angeregt werden kann. Die Symmetriegenschaften des Übergangs werden als Gestaltungsmittel ausgewertet.
Ein live gespielter akustischer Flügel unterstützt die elektronische Klangeinpielung. Zur Vertonung kommen bis zu 60 angeregte Zustände folgender Moleküle: CHFClBr, BFClBr, Wasser, Wasserstoffperoxid, Ammoniak, Blausäure u. a.
Im folgenden Montagsgespräch „Morsekurve“ geht es um molekulare Schwingungen, und der Einfluss künstlerischen Arbeitens wird verstärkt spürbar.
In dieser Trilogie wird exemplarisch der Weg zwischen wissenschaftlichem und künstlerischem Arbeiten skizziert
und das Potenzial eines interdsiziplinären Diskurses aufgezeigt.
Jörg Schäffer, 5.10.2010