83. Montagsgespräch im Musiklabor München
schneidend geigen eine akustische diskussion
erwartung - enttäuschung gewohntes - neues dichte - dauer komposition - ereignis pattern - zelebration harmonie - langeweile unterhaltung - herausforderung vorschrift - phantasie anregung - einlullung übertragung - ablehnung beliebigkeit - konzentration schön - häßlich stagnation - entwicklung experiment - werk werkstatt - präsentation
Diese oft konträren Begriffe bedürfen einander. Der verständliche Wunsch nach dauernder Harmonie kann nur im Zulassen des Disharmonischen erfüllt werden. Das erfordert Bereitschaft zur Auseinandersetzung.
Wer das Glatteis Geräuschmusik betritt, muß sich darüber klar sein, die notierte Musik, die, wie auch Unterhaltungsmusik, publikumsorientiert ist, verlassen zu haben. Die Bausteine sind zunächst die gleichen. Ton- und Geräuschereignisse, aufeinander folgend und sich ergänzend, das heißt ein Raum-Zeitereignis das vom Zuhörer selbst zu einem komplexen Ganzen komponiert werden muß – in der Erinnerung und in der Erwartung. Hier steht die Trägheit, Neues zu integrieren, im Weg. Vor allem die meist nicht einordenbare Komponente chaotischer Rhythmus wirkt in diesem Sinn zunächst verstörend. Nicht ein Ausdenken nach Regeln, Optimieren und dann Einstudieren für eine konzertante Aufführung, nicht ein Zurückgreifen auf Patterns wie in der improvisierten Performance, sondern, ich würde sagen, ein spontanes Komponieren ist der Prozess des Experimentes und ein ununterbrochen neues Reagieren auf das Vorgefallene.
Dazu werde ich mit einigen akustischen Instrumenten Experimente versuchen.
Montag, 28. Januar 2002 - 20:00 Uhr Eintritt frei München Luisenstr. 37a | Musiklabor Veranstalter: Tel. 089 / 2721856 |