118. Montagsgespräch im Musiklabor München
Margarete Löwensprung
Musik - mehr als nur Ohrenschmaus und Neuronenfeuerwerk?
Zu diesem Thema schlägt Margarete Löwensprung ein Bilderbuch mit Hörbeispielen auf, gibt Einblicke in neuronale Verarbeitungsprozesse akustischer Reize und stellt die Frage in den Raum, ob Musikerleben durch die Physik schwingender Körper und die Physiologie des Gehirns ausreichend beschreibbar ist.
Zur mentalen Repräsentation von grammatischen Strukturen der Sprache werden seit Jahrzehnten Testreihen durchgeführt (Reber u.a.). Wie weit die Ergebnisse dieser Studien auf musikalische Strukturen übertragbar sind, wurde heiß diskutiert. Neuere Forschungen beschäftigen sich mit der neuronalen Verarbeitung von musikalischen Reizstrukturen. An der LMU laufen derzeit musikpsychologische Forschungen über Lernen von musikalisch-syntaktischen Regeln, insbesondere über implizites, d.h. unbewußtes Musiklernen (Stoffer). Auch darüber können wir an diesem Abend diskutieren.
Margarete Löwensprung kennen viele durch ihre Klangfiguren. Auf faszinierende Weise macht sie Töne und Klänge als Schwingungsmoden in verschiedenen Medien sichtbar. In diesem Fach, der Kymatik, ist sie eine Meisterin. Weitere Spezialgebiete von ihr sind Hören, Wirkungen von Schall, Probleme feinhöriger und geräuschempfindlicher Menschen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit neuronalen Grundlagen des Lernens musikalischer Strukturen und dem musikalischen Gedächtnis.
Montag, 3. Februar 2003 - 20:00 Uhr
Eintritt frei
Carl Orff Auditorium
München, Luisenstr. 37a
U-Bahn U2 Königsplatz
Musiklabor
Veranstalter:
Echtzeithalle e.V.
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und
Theater München
Tel. 089 / 289 27 477 oder 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de