129. Montagsgespräch im Musiklabor München
Künstlerische Teamarbeit - Form und Fallen
Jörg Schäffer
Die konventionelle künstlerische Arbeit im Team ist an vielen Orten noch von Vorbildern geprägt, die sich üblicherweise an steilen, statischen und oftmals reaktionären Hierarchien und Arbeitsformen orientiert. Sind die Ergebnisse eines unter solchen Bedingungen entstandenen künstlerischen Produktes heute noch zeitgemäß?
Moderne Teamarbeit in der freien Wirtschaft orientiert sich heute überwiegend an flachen, dynamischen und zum Teil selbstbestimmt-progressiven Hierarchien und Produktionsweisen. Was passiert, wenn derartige Konzepte auf künstlerische Arbeitsformen übertragen werden? Überträgt sich soziale Kompetenz auf künstlerische Kompetenz? Wie stellt sich die Frage nach der Verantwortung und wer stellt sie? Geht es um künstlerische Qualität oder einen lebendigen Gruppenprozess? Wie findet eine Idee den Weg durch das Team? Was passiert mit der ästhetischen Identität der Beteiligten? Welche Rolle spielen Kompetenz und Selbst-/Fremdbestimmung. Wie steht es mit der Achtung des Anderen? Führt die künstlerische Vision einer Teamarbeit unter derartigen Prämissen auch zu neuen, zeitgemässen Ergebnissen die sich auf anderen Wegen nicht erreichen lassen?
Anhand eigener Erfahrungen wird diskutiert, wessen Instrument ein Beteiligter in einem Team mit vierschieden hierarchisch determinierten Arbeitsformen ist, zu welchem Zweck es dient und welche Vorteile konventionelle Teamstrukturen (z.B. Regietheater, Orchester etc.) bieten.
Montag, 26. Mai 2003 - 20:00 Uhr
Eintritt frei
Carl Orff Auditorium
München, Luisenstr. 37a
U-Bahn U2 Königsplatz
Musiklabor
Veranstalter:
Echtzeithalle e.V.
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und
Theater München
Tel. 089 / 289 27 477 oder 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de