21. Montagsgespräch der Echtzeithalle im Einstein
Vom Sehen zur sinnlichen Erkenntnis
Wolfgang Tunner
Sowohl beim Betrachten von Kunst als auch in der Praxis der Psychologie haben Deutungen keinen Sinn, wenn sie nicht durch die Empfindungen der Wahrnehmung selbst bekräftigt sind. Dieser psychologische Beitrag zum Verständnis von Kunst – insbesondere der Malerei – analysiert die psychologische Situation der Bildwahrnehmung anhand konkreter Beispiele alter und moderner Kunst. Besonders die Rolle, die Einstellung, Gefühl, Phantasie und Traum für den Wahrnehmungsprozess spielen, wird herausgearbeitet. Stets geht es dabei um eine möglichst weitgehende Annäherung an die sinnliche Wirkung der Erscheinungen und nicht um die Deutung von Zeichen und Symbol. Für das Verstehen von Kunst ist ein traumähnlicher Zustand mit einem sehr realistischem Blick für die sinnlich-erfahrbare Welt nötig.
Das Montagsgespräch wird auch zu äquivalenten Fragen im Bereich der klassischen und der modernen Musik führen.
Wolfgang Tunner liest aus seinem Buch*) und führt das anschließende Gespräch.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Tunner, Institut für Psychologie, Ludwig-Maximilians Universität München.
*) Wolfgang Tunner, Psychologie und Kunst, Vom Sehen zur sinnlichen Erkenntnis, Springer Verlag, Wien, New York, 1999, ISBN 3-211-83310-2
Bild des Auges 12. Jahrhundert |
Montag, 22. Mai 2000 19:30 Uhr Lesung, Gesprächsführung München Einsteinstr. 42 U4/U5 Max-Weber-Platz Veranstalter: AG Experimentelle Kunst und Echtzeithalle e.V. |