13. Montagsgespräch der Echtzeithalle im Einstein
Über das Kratzen, Schaben, Heulen und Klingen
Steinmusik gespielt von Dieter Trüstedt
Ein klassisches Saiteninstrument besitzt einen Steg, einen Stimmstock und einen Resonanzkörper, um die Schwingungen der Saiten hörbar zu machen. In der akustischen Kunst dagegen werden die Phänomene der Induktivität, der Kapazität und der Elektrostatik verwendet, um unhörbare Klänge von Körpern zu registrieren und zu verstärken. Die elektrostatischen Eigenschaften verformter Kristalle (Piezo-Effekt) ist das beliebteste Hilfmittel experimenteller Künstler, wenn sie „mikroskopische“ Geräusche und Klänge verschiedenster Gegenstände in der akustischen Gestaltung verwenden.
Mit den unten abgebildeten Steinen werde ich Klänge erzeugen, spielen und Musik machen. Diese Musik liegt im Bereich der beiden interessanten künstlerischen Eckpunkte: abstrakt und konkret. Abstrakt, weil die Musik nicht den klassischen, musikalischen Mustern folgt und konkret, weil die Musik sehr direkt, materiell und zeitlich unmittelbar ist. Diese Art des Musizierens eignet sich besonders zum teilnehmenden Begleiten im Theater, im Tanz und in der Performce. Mit diesen Steinen habe ich in vielen experimentellen Aufführungen gespielt.
Steine aus Erqui, Bretagne, Frankreich
Montag, 13. März 2000
20 Uhr Vorführung mit Erläuterungen
Eintritt frei
München Einsteinstr. 42 U4/U5 Max-Weber-Platz
Foyer im Einstein
Veranstalter: AG Experimentelle Kunst und Echtzeithalle e.V.
München Tel. 089 / 2721856
www.echtzeithalle.de